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Klimawandel

Nächste Warnung vom IPCC

Tim Altegör, 25.09.19
In seinem Sonderbericht zu Meeren und Eisgebieten macht der Weltklimarat nochmals deutlich, wie gravierend die Folgen der Erderwärmung bereits sind. Doch ohne Kurswechsel kommt es noch viel schlimmer.

Der Weltklimarat IPCC hat in kurzer Folge seinen dritten Sonderbericht vorgestellt, der den wissenschaftlichen Stand zum Klimawandel zusammenfasst. Nach dem 1,5-Grad-Ziel und Ökosystemen an Land widmete sich diese Ausgabe nun den Weltmeeren sowie jenen Gebieten, die von Eis bedeckt sind – der sogenannten Kryosphäre. Die Hauptautoren stellten ihre Ergebnisse am 25. September auf einer Pressekonferenz in Monaco vor, wo der Bericht eine Woche lang diskutiert wurde.

Die Aussagen sind erneut alarmierend: Eisschilde und Gletscher sind „weiträumig geschrumpft“, das arktische Meereis hat an Ausdehnung und Dicke verloren, die Temperaturen im Permafrostboden sind gestiegen. In den Ozeanen sieht es nicht besser aus. Sie erwärmen sich seit 1970 ungemindert, da sie den Großteil der Erderwärmung aufnehmen. Hitzewellen in den Meeren werden häufiger und intensiver, und sie versauern durch die Aufnahme von mehr CO2. Schon heute seien Menschen insbesondere in Küstenregionen von den Folgen betroffen.

„Nur ein kleiner Vorgeschmack“

Für die Zukunft geht der Bericht von einer weiteren Verschärfung der Situation aus. Ohne eine deutliche Senkung der Treibhausgasemissionen halten die Autoren längerfristig einen Meeresspiegelanstieg von mehreren Metern für möglich, Meeresökosysteme wie Seegraswiesen oder Korallenriffe seien in großer Gefahr – teilweise selbst dann, wenn die Erderwärmung auf 1,5 oder zwei Grad begrenzt wird.

Der Bericht zeige, „dass wir heutzutage nur einen kleinen Vorgeschmack bekommen von dem, was auf uns zukommt“, so Ben Marzeion,  Professor für Klimageographie an der Universität Bremen und einer der Mitautoren. „Kaum etwas Überraschendes“ konnte der Vorsitzende des Deutschen Klima-Konsortiums Mojib Latif, der in Kiel zu Meeren und Klima forscht, erkennen. „Der Bericht zeigt sehr deutlich, dass die Staatengemeinschaft so nicht weitermachen kann. Im Moment sind wir auf einem Kurs von drei bis vier Grad Celsius globale Erwärmung. Das wäre eine katastrophale Erwärmung und würde die Lebensbedingungen auf der Erde dramatisch verschlechtern.“

 

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